Ich habe noch nie eine (CD-)Aufnahme gemacht, was muss ich wissen?
Lasst uns das besprechen, ich werde gerne alles erklären. Wer Konzerte spielen kann, kann auch Aufnahmen machen (nur braucht man keine Angst vor Verspielern, Quietschern, Kicksern usw. zu haben…).
Wie viele Aufnahmetage braucht es für eine durchschnittliche CD-Aufnahme (ca. 60 bis 70 Minuten Musik)?
In der Regel reichen drei Tage aus. Wenn es besonders schwieriges Repertoire ist, sind eventuell vier Tage sinnvoll. Voraussetzung ist natürlich immer, dass ihr gut vorbereitet seid. Wenn es um unproblematische Formationen geht (z.B. Solo-Cembalo) und ihr wart mit dem gesamten Repertoire schon zwei Monate auf Tournee, reichen vielleicht auch zwei Tage, dann aber unbedingt mit ein wenig Flexibilität bei der Zeitplanung. Auch der Aufnahmeraum spielt eine Rolle – wenn dort zu bestimmten Zeiten mit Verkehrslärm o.ä. zu rechnen ist, kann eine Aufnahme sich schnell verzögern. Leider sind diese Dinge nicht immer vorhersehbar…
Wichtig: Der Aufbau muss vor dem Beginn der Aufnahme fertig sein, was unter Umständen auch mehrere Stunden brauchen kann. Und auch der Soundcheck sollte einberechnet werden. Je größer das Ensemble, desto länger braucht dieser.
Warum ist der Aufnahmeleiter für eine gelungene CD-Aufnahme so wichtig?
Der Aufnahmeleiter hat entscheidenden Einfluss auf das Resultat. Er muss sich jederzeit in die Musiker „hineinversetzen“ können, deren Ziele und Ideale verstehen und die beste Umsetzung für die Aufnahme ermöglichen. Er muss Fehler oder andere Probleme sofort notieren. Er muss jederzeit wissen, welche Stellen noch nicht einwandfrei aufgenommen wurden, ob Takes nicht zusammen passen, das Tempo nicht stimmt usw. Er muss den Zeitplan jederzeit im Blick haben, den Musikern schnell erklären können, welche Probleme noch bestehen. Er muss Verständnis für Stresssituationen haben, bzw. Stress abbauen helfen und den Musikern jederzeit mit Empathie begegnen.
Mein Ziel als Aufnahmeleiter ist es, eine stressfreie, positive und produktive Atmosphäre während der Aufnahme herzustellen und so zum besten Gesamtergebnis zu kommen.
Hast Du für (CD-) Aufnahmen in „Takes“ das nötige Equipment?
Ja. Talkback (damit ich mit euch sprechen kann), Listenback (damit ich euch ggfs. auch höre, z.B. bei Orgelaufnahmen) und Rotlicht (damit ihr wisst, wann die Aufnahme läuft) ist vorhanden und automatisiert. Die verwendete Software ist für derartige Aufnahmen gemacht. Ich richte (falls möglich) vor Ort einen Regieraum samt Monitor-Lautsprechern ein, so dass ihr Probeaufnahmen abhören könnt.
Hast du einen eigenen Aufnahmeraum?
Nein. Klassische Musik sollte in einem dafür geeigneten Saal (oder z.B. in einer Kirche) aufgenommen werden. Kleine Studios mit trockener Akustik sind dafür eher nicht geeignet.
Wichtig ist neben einer guten Akustik (mit möglichst viel Holz) auch möglichst durchgehende Stille im Raum. Verkehrslärm kann Aufnahmen unmöglich machen. Ein Kindergarten nebenan ist auch nicht ideal. Heizungsgeräusche, eine Lüftungsanlage, Toilettenspülungen u.ä. können sehr störend sein.
(Ich kenne ein paar Kirchen in Berlin, die sich für Aufnahmen eignen. Wenn ihr selbst einen Raum kennt, lasst ihn uns am Besten gemeinsam besichtigen.)
Können wir die Aufnahmen auch im Wohnzimmer machen?
Ganz ausschließen will ich das nicht, aber für eine CD-Aufnahme sollte es schon ein großes Wohnzimmer mit hoher Decke sein. Außerdem sollte es keine Geräusche geben, auch eine rauschende Zentralheizung kann problematisch sein. Wenn ihr in einem Schloss mir Gartensaal wohnt, dann könnte das klappen…
Einfacher ist das mit Instrumenten, die ihre „eigene“ Akustik haben, vor allem Tasteninstrumente (Flügel, Cembalo, Hammerflügel). Wenn der Raum möglichst „trocken“ präpariert werden kann (z.B. mit Decken und anderen Textilien) und die Akustik später „künstlich“ der Aufnahme hinzugefügt wird, lässt sich möglicherweise ein ordentliches Ergebnis erreichen. Besser ist aber in jedem Fall ein geeigneter Saal.
Welche Ensembles oder Formationen kannst Du aufnehmen?
- Moderne Instrumente, historische Instrumente
- Jegliche Solo-Aufnahmen (z.B. Cembalo, Klavier, Orgel, Solovioline, -flöte usw.)
- Ein Instrument mit Klavier
- Gesang mit Klavier
- Kammermusik (fast) jeder Art (z.B. Streichtrio, -quartett, -quintett, Kammermusik mit Klavier, Bläserensembles, gemischte Ensembles)
- Kammerorchester, Barockorchester
- Konzertmitschnitte auch von größeren Orchestern mit Chor (z.B. Oratorien, Messen oder Passionen), sofern nicht allzu viele Stützmikrofone nötig sind.
(Bei sehr großen CD-Orchesterprojekten, die viele Mikrofone benötigen, muss ich allerdings passen.)
Wie lange dauert der Schnitt einer CD-Aufnahme?
Wenn ich direkt nach der Aufnahme Zeit für den Schnitt einplanen kann, dann dauert es in der Regel ca. zwei bis drei Wochen, bis der Erstschnitt vorliegt. Oft ist es allerdings besser, ich lasse nach der Aufnahme ein wenig Zeit verstreichen, um die nötige Objektivität zu haben. Und natürlich ist das auch abhängig von meinen sonstigen Verpflichtungen. Lasst uns das einfach im Voraus besprechen, dann legen wir gemeinsam einen Zeitplan fest, an den ich mich auch halten werde, wenn nicht unvorhersehbare Umstände dies verhindern.
Wie lange es dauert, bis der finale Master fertig ist, hängt dann auch von den Korrekturgängen ab (und damit auch von euch). Für ein wirklich perfektes Ergebnis sollte hier nicht zu knapp geplant werden. Gut Ding will Weile haben…
Können wir als Musiker Einfluss auf den Schnitt und das Klangergebnis nehmen?
Natürlich. Sobald ich einen ersten Schnitt gemacht habe, schicke ich euch das Ergebnis (online als „Player“ für Windows/Mac oder als Audiodateien, z.B. WAV, zur Not auch per Post als Audio- oder Daten-CD oder auf einem USB-Stick), mit Instruktionen, wie ihr Verbesserungswünsche notiert und an mich schickt.
Dieser Arbeitsschritt ist sogar enorm wichtig, denn einige Dinge könnt nur ihr als Künstler überhaupt beurteilen. Ich versuche dann mein Bestes, Eure Wünsche zu berücksichtigen. Ihr könnt mir natürlich auch klangliche Wünsche mitteilen.
Ich schicke dann eine zweite Version. Ggfs. könnt ihr nochmals Wünsche anmelden, in Einzelfällen aus mehreren Möglichkeiten wählen usw.
Ich mache normalerweise keinen Stress bei den Korrekturen, auch wenn es mal mehrere Korrekturgänge gibt, ich will ein Ergebnis, das für alle passt. Allerdings müssen auch Korrekturen irgendwann beendet werden.
Können wir als Musiker einen Schnittplan vorlegen, nach dem Du den Schnitt machst?
Theoretisch ja, praktisch wird das in den meisten Fällen nicht zum Erfolg führen, es sei denn, ihr kennt euch sehr gut mit Audioschnitt aus. (In diesem Fall könntet ihr eventuell den Schnitt auch selbst machen, wenn euch das lieber ist.)
Die Entscheidung, wo Schnitte möglich sind, welche Takes zusammen passen usw. erfordert Erfahrung und Expertise, die die meisten Musiker nicht haben. Schon während der Aufnahme müssen teilweise Entscheidungen getroffen werden, damit hinterher auch alles zusammen passt und nichts fehlt. Oft kommt es gerade darauf an, den richtigen Schnittpunkt durch Probieren zu finden.
In der Regel solltet ihr es mir überlassen, einen Erstschnitt herzustellen. Danach könnt ihr Einfluss nehmen, sagen, was euch nicht gefällt, wo etwas verbessert werden soll. Dann arbeite ich eure Wünsche ein, soweit dies möglich ist. So kommen wir am Ende zu einem Ergebnis, das für alle befriedigend sein sollte.
Schon während der Aufnahme notiere ich mir aber gerne die Takes, mit denen ihr besonders zufrieden wart, oder auch Takes, die nicht verwendet werden sollten. Das hilft mir beim Schneiden, Eure Vorstellung zu verstehen und umzusetzen. Sollte es an einer heiklen Stelle mehrere Optionen geben und ich diese Entscheidung nicht treffen wollen, werde ich euch ggfs. mehrere Schnittversionen schicken, aus denen ihr wählen könnt.
Können wir als Musiker den Schnitt selbst machen?
Grundsätzlich ja, aber ihr solltet euch damit auskennen und entsprechende Software besitzen und beherrschen (mit Logic oder Cubase geht das übrigens nicht, auch nicht mit Audacity!). Wer das noch nie gemacht hat, hat eine steile Lernkurve vor sich. Wenn ihr das ernsthaft lernen wollt, lasst uns drüber sprechen. Allerdings kann ich missglückte Schnittversuche meist auch nicht retten, noch weniger, wenn ihr mit anderer Software gearbeitet habt (da heißt es dann neu anfangen…). Wenn es nur ums Geld sparen geht: Ihr bestellt ja auch nicht den Hausmeister als Klavier-Begleiter, nur weil er billiger ist.
Können wir als Musiker beim Schnitt dabei sein?
Es gibt besondere Situationen, in denen das sinnvoll sein kann, aber in der Regel führt dies zu einem erheblichen zeitlichen Mehraufwand. Das Resultat wird so auch nicht besser… Mal ehrlich, tut euch das nicht an. Für die meisten Musiker ist es ernüchternd, wenn die Schnitte in einer Aufnahme sichtbar werden. (Leider führt dies dann auch oft dazu, dass nicht mehr objektiv geurteilt wird.) Wenn ihr nur mal sehen wollt, wie das geht, können wir aber gern darüber sprechen.
Wir würden gern ein Konzert aufnehmen, scheuen aber die vielen Mikrofone und Kabel…
Ein guter Konzertmitschnitt kann in vielen Fällen mit einem einzigen Mikrofonstativ aufgenommen werden, auf dem auf einer Schiene in ca. 2,5 bis 3,5m Höhe 4 Mikrofone (zwei Paare) befestigt sind. Vom Stativ zum Aufnahmegerät (irgendwo im Nebenraum, ein kleines Tischchen genügt) muss ein einziges Kabel verlegt werden. Diese Aufstellung ist äußerst flexibel, die endgültige Abmischung der Mikrofone kann nach dem Konzert beliebig eingestellt werden, wobei sich durch die zwei Mikrofon-Paare eine Art „Zoom“ ergibt, man kann dann nachträglich noch „näher dran“ (mehr Detail) oder „weiter weg“ (mehr Raum) gehen, je nach Wunsch.
Kannst Du einen Konzertmitschnitt ohne Soundcheck machen?
In der Regel ja. Ein wenig Unsicherheit muss dann allerdings in Kauf genommen werden. Die Verwendung des Verfahrens mit zwei Mikrofon-Paaren erlaubt hier viel nachträgliche Flexibilität. Dennoch ist es immer empfehlenswert, wenigstens einen kurzen Soundcheck einzuplanen, z.B. während einer Anspielprobe.
Wir brauchen einen Konzertmitschnitt mit Korrekturen, geht das?
Klar geht das, die meisten „Live“-Aufnahmen werden so gemacht. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
- Es wird eine vollständige Generalprobe aufgenommen (ggfs. mit schnellen Korrekturen von heiklen Stellen)
- Nach dem Konzert werden einzelne, nicht geglückte Stellen noch einmal aufgenommen.
Beides erfordert, dass sich die Akustik durch das Publikum nicht allzu sehr ändert und dass die Aufstellung der Mikrofone und der Musiker exakt identisch ist. Möglichkeit 1 ist oft die bessere Lösung.
Wir würden gerne einen Konzertmitschnitt mit Probenaufnahme (für Korrekturen) machen, allerdings muss zwischen Probe und Konzert alles abgebaut werden (z.B. wegen Gottesdienst o.ä.). Geht das?
Ja, aber es sollte genügend Zeit für Ab- und Wiederaufbau eingeplant werden, abhängig davon, ob z.B. Kabel liegen bleiben können usw. Die Spielpositionen und Mikrofonaufstellung muss unbedingt genau markiert oder dokumentiert werden, sofern ein Schnitt mit Probenausschnitten erfolgen soll. In diesem Fall sollte die Mikrofonierung nicht zu aufwendig sein (z.B. ein Stativ mit 4 Mikrofonen, welches einfach zur Seite geräumt werden kann).
Wie lange dauert es, bis ein Konzertmitschnitt fertig ist?
Wenn es dringend ist und kein Schnitt nötig ist: In der Regel ein bis zwei Tage oder weniger, sofern mein Terminkalender es erlaubt.
Soll ein Korrekturschnitt erfolgen, dauert es länger, je nach Aufwand.
Wir besprechen den Zeitplan im Voraus.
Kannst Du ein Konzert auch live über YouTube o.ä. streamen?
Eventuell, aber ich bin kein Video-Experte. Ich habe so etwas schon gemacht (während der Corona-Zeit), es hat auch gut funktioniert. Voraussetzung dafür ist eine stabile Internetverbindung, möglichst über Netzwerkkabel (Ethernet). Lasst uns darüber sprechen, wenn ihr das vorhabt, es bedarf einiger Vorbereitung und unbedingt einen Probelauf (natürlich nicht-öffentlich).
Kannst Du eine Videoproduktion unserer Aufführung übernehmen (z.B. für Youtube)?
Vielleicht, aber ich bin kein Video-Experte, das können andere besser. Kameras müsste ich mir ggfs. ausleihen.
Lieber arbeite ich dafür mit einem Video-Fachmann zusammen und sorge für den guten Ton. Lasst uns einfach darüber reden, hier bestehen oft Missverständnisse darüber, was geht, was nicht geht, welche Bearbeitungsmöglichkeiten es gibt usw. Insgesamt sind Videoproduktionen eine eigene Kategorie, die man von einer CD-Produktion (zumindest beim Schnitt) trennen sollte. Beides in einem führt vermutlich dazu, dass entweder das Video oder die CD (oder oft beides) nicht vollständig befriedigend sein werden.
Kannst Du einen Konzertmitschnitt mit Video aufnehmen?
Ich kann, neben der Audio-Aufnahme eines Konzerts, auch ein oder mehrere iPhones als Kameras mitlaufen lassen. Video und Audio lassen sich später problemlos zusammenfügen, vorausgesetzt, dass keine Korrekturschnitte der Tonaufnahme (etwa mit Material aus Proben- oder Korrekturaufnahmen) gemacht werden sollen.
Die Kameras von neueren iPhones, speziell der „Pro“-Serie, sind erstaunlich gut. Ich kann mindestens zwei iPhones gleichzeitig mitlaufen lassen. Durch die verschiedenen Kameraperspektiven (eventuell auch digitales Zoomen) lässt sich später ein abwechslungsreiches Konzert-Video daraus machen.
Mit Hilfe von Video-Schnitt-Software wie iMovie (kostenlos für Mac), Final Cut Pro (Mac) oder DaVinci Resolve (Windows und Mac, Consumer-Version kostenlos) oder Adobe Premiere (Windows und Mac) können später Audio und Video zusammengefügt und ggfs. zwischen den Kameras „geschnitten“ werden.
Das könnt ihr selbst machen, wenn ihr die entsprechende Software und einen einigermaßen schnellen Computer habt (jeder Mac hat iMovie installiert). Alternativ kann ich das gegen Aufpreis übernehmen (mit Final Cut Pro). Die Kosten hängen dabei sehr stark vom Aufwand ab. (Eine Kamera und das Audio zusammenfügen ist schnell gemacht, wenn es mehrere Kameras sind, wird es aufwendig und teurer.)
Die Kosten nur für die Videoaufnahme zusätzlich zum Audio sind überschaubar, ich rechne in der Regel mit € 50,- pro Kamera/iPhone. Das schließt die Aufstellung der iPhones und die Lieferung des Video-Materials separat vom Audio-Material mit ein, nicht aber die Bearbeitung des Video-Materials und auch nicht das Zusammenfügen von Audio und Video. Achtung: Videodateien (speziell unbearbeitete in 4K-Auflösung und Konzertlänge) sind riesig.
Die Weiterverarbeitung des Videomaterials (Audio-Video-Synchronisation, Auswahl der Kameraperspektive usw.) kann ich zusätzlich übernehmen, dies kostet allerdings deutlich mehr, denn damit ist für mich ein erheblicher Zeitaufwand verbunden. Genaueres würden wir im Voraus besprechen.
Natürlich gibt es Einschränkungen: Ich besitze keine Kino-taugliche Kameraausrüstung und bin kein Video-Experte. Kamera-Schwenks, Nahaufnahmen usw. sind nicht möglich. Die Möglichkeiten der Nachbearbeitung sind eingeschränkt, Licht ist nicht immer ideal, viel hängt von der Beleuchtung des Podiums ab.
Wenn ihr ein absolut professionelles Video braucht, solltet ihr lieber einen Video-Experten buchen – ich kümmere mich ggfs. gerne um den guten Ton.
Könnten wir nicht unser Projekt selbst aufnehmen (und schneiden)?
Klar, allerdings solltet ihr
- mindestens zwei (besser mehr) sehr hochwertige Mikrofone,
- ein passendes professionelles Audio-Interface mit sehr hochwertigen Mikrofonvorverstärkern,
- passende Software für Aufnahme und Klassikschnitt (4-Punkt-Source-Destination-Schnitt),
- Kabel, Stative, Computer usw.
zur Verfügung haben, sowie euch mit
- Akustik,
- Mikrofonaufstellungen,
- Software,
- Digitalschnitt
usw. auskennen. Es braucht dafür Erfahrung – und Geld. Außerdem braucht es für eine Aufnahme in Takes unbedingt einen Aufnahmeleiter und weiteres Equipment (Rotlicht, Talkback usw.). Der Aufnahmeleiter sollte wissen, was er tut.
Verleihst Du deine Ausrüstung/Mikrofone/Aufnahmegeräte?
Nein. Nie. Nichtmal die Kabel.
In welcher Auflösung nimmst Du auf?
Normalerweise in 24Bit/96kHz. 24Bit schaffen mehr als ausreichend „Headroom“ (nutzbare Dynamik mit viel Reserve) und 96kHz Sampling-Frequenz bei der Aufnahme sind eine sinnvolle Sache, vor allem für die weitere Bearbeitung. Wenn es euch wichtig ist, kann ich mit 192kHz Sampling-Frequenz aufnehmen, allerdings schafft das keinerlei Qualitätsverbesserung sondern vergrößert nur die Datenmengen auf das Doppelte. Für Live-Mitschnitte kann ich auch mit 32Bit Fließkomma aufnehmen, auch das führt aber nicht zu höherer Qualität sondern erleichtert nur die Pegel-Einstellung vor der Aufnahme (z.B. wenn kein Soundcheck möglich ist). Normalerweise ist dafür aber schon 24Bit mehr als ausreichend. (Lasst euch nicht von Zahlen blenden, auch eine Aufnahme „nur“ in CD-Qualität 16Bit/44,1kHz wird, wenn sie richtig gemacht wird, beste Qualität ergeben.)
Kannst Du auch eine Aufnahme schneiden, die jemand anderes aufgenommen hat?
Grundsätzlich ja, allerdings sollten wir im Detail darüber sprechen und ich sollte mir die Aufnahme vorher anhören. Oft geht es dabei um Konzertmitschnitte mit Proben- oder Nachaufnahmen, da kommt es darauf an, dass sich die Akustik nicht oder nur sehr wenig verändert hat. Wenn es um eine Aufnahme in Takes geht, muss ich die Aufnahme genau probehören, damit ich weiß, auf was ich mich einlasse.
Die Aufnahme sollte aber mit professionellem Equipment gemacht worden sein und unkomprimiert gespeichert sein (also möglichst nicht als MP3), am besten als Standard-WAV-Dateien. (Eine Handy-Aufnahme kann ich in der Regel nicht schneiden.)
Lasst uns darüber sprechen, am Besten, bevor ihr aufnehmt, dann lässt sich vieles klären.
Wie sieht es dann mit der Datenübernahme aus?
Das sollte in der Regel kein Problem sein, auch Multitrack-Aufnahmen können meist problemlos übernommen werden. Einzelheiten können wir besprechen. Im Zweifel ist es am Einfachsten, sämtliches Aufnahmematerial auf einen USB-Stick oder eine SD-Karte zu kopieren und zu schicken oder zu bringen (bitte keinesfalls die einzige vorhandene Kopie per Post schicken…). Sobald ich alles habe, kopiere ich es um und fertige Backups an.
Dateien per Internet zu verschicken ist möglich, aber die Datenmengen bei Multitrack-Aufnahmen in 24Bit/96kHz können schnell riesig werden. Bei reinen Stereo-Aufnahmen geht das aber meist problemlos, z.B. per WeTransfer, SwissTransfer o.ä.
Kannst Du einen Konzertmitschnitt, der mit einem einfachen Aufnahmegerät (Zoom, iPhone o.ä.) gemacht wurde, verbessern?
Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
Eventuell kann ich:
- Nebengeräusche entfernen (z.B. Brummen oder Rauschen, eventuell auch kurzzeitige Geräusche),
- Frequenzgänge korrigieren/entzerren (EQ),
- realen oder künstlichen Nachhall hinzufügen (manchmal auch abschwächen),
- die Räumlichkeit verbessern,
- Applaus lauter oder leiser machen
- …
Schickt mir einen Ausschnitt, dann kann ich mehr sagen.
Können wir einen Konzertmitschnitt als CD herausgeben?
Natürlich, das liegt ganz bei euch.
(Ungeschnitten würde ich das allerdings nur machen, wenn es wirklich eine perfekte Aufführung war. Ansonsten sollten „Patzer“ repariert werden – das ist völlig normal bei CDs, die als „Live-Mitschnitt“ vermarktet werden. Dafür braucht es entweder einen Probenmitschnitt oder eine Nachaufnahme, außerdem darf sich die Akustik durch das Konzertpublikum nicht oder nur sehr geringfügig verändern. Eventuell lassen sich auch zwei Konzerte am selben Ort zusammenschneiden, aber das muss gut vorbereitet werden.)
Kannst Du einen CD-Master für das Presswerk herstellen?
Ja, natürlich. Ich kann CD-Master als DDP-Images schreiben, das ist das Standardformat für Presswerke. Dieses Format erlaubt eine umfangreiche Dateiprüfung, bevor die CD gepresst wird, so dass Fehlpressungen weitgehend ausgeschlossen sind. DDP-Images können problemlos per Internet verschickt werden.
Selbstgebrannte CDs werden heute in der Regel nicht mehr als Master angenommen, weil die Fehleranfälligkeit dabei recht hoch ist.
Ich kann euch den DDP-Master vorab in einem Player (Mac/Windows) schicken, dann könnt ihr jedes Detail (Übergänge, Track-Marker, CD-Text) überprüfen, bevor der Master an das Presswerk geschickt wird.
Kannst Du SACDs (Super-Audio-CDs) mastern?
Nein. Nicht jetzt und auch nicht in Zukunft. SACD ist ein sehr spezielles Format, welches nur mit spezieller Software verarbeitet werden kann. Die dafür erforderlichen Master-Dateien sind keine PCM-Dateien, wie sie sonst verwendet werden, sondern im DSD-Format, wofür es sehr spezielle Mastering und Schnittsoftware benötigt (eigentlich lässt sich DSD gar nicht schneiden…). SACDs sind deutlich teuerer zu pressen.
Abspielgeräte gibt es nur (noch) wenige auf dem Consumer Markt.
SACDs haben meiner Ansicht nach keine Zukunft und werden aussterben. Wer eine SACD produzieren will, sollte wissen, dass die Produktionskosten erheblich höher sein werden als bei einer „normalen“ CD-Aufnahme.
Die weitaus meisten Käufer einer solchen SACD werden sie nur als völlig normale CD abspielen können (SACDs haben ein weiteres Layer, welches ganz normale PCM-Daten enthält) und nie von dem Mehraufwand profitieren.
Können wir mit einer CD Geld verdienen?
Eher nicht, jedenfalls nicht, wenn ihr die Produktionskosten selbst tragen müsst. Anders sieht das natürlich aus, wenn ihr über eine Stiftung, ein Crowd-Funding oder andere Geldgeber die Produktionskosten finanzieren könnt. Ein Versuch ist es oft wert.
Kannst Du unsere CD in deinem CD-Label veröffentlichen?
Darüber müssten wir konkret sprechen.
Die Kosten der CD-Produktion kann ich allerdings auch dann nicht übernehmen.
Müssten wir nicht dafür bezahlt werden, eine CD aufzunehmen?
In einer perfekten Welt, ja, natürlich. Leider hat sich die Welt in den letzten 20 Jahren im Hinblick auf den Verkauf von Musikaufnahmen gravierend verändert. Über die Gründe könnte ich lange philosophieren, Tatsache ist, dass eine CD-Produktion mit klassischer Musik heute nur noch in sehr wenigen Fällen einen direkten finanziellen Gewinn machen wird. Wenn ihr ein CD-Label findet, welches euch für eure Aufnahme bezahlen will – nur zu! Vermutlich ist das aber nicht der Fall und ihr müsst eure CD-Produktion selbst finanzieren.
Leider kann auch ich das mit meinem winzigen CD-Label nicht ändern. Und so sehr mir die Aufnehmerei Spaß und Freude bereitet, umsonst kann ich das leider in der Regel auch nicht machen. Aber möglicherweise günstiger, als andere. Lasst uns einfach mal darüber sprechen.
Ist es überhaupt noch sinnvoll, CDs pressen zu lassen?
Das kann ich letztlich nicht beantworten. In der Regel ist es gerade bei kleineren Produktionen immer noch sinnvoll, eine Anzahl CDs in den Verkauf zu geben. Eine CD ist auch nach wie vor eine gute „Visitenkarte“ für jedes Ensemble. Bei Konzerten lassen sich meist ein paar verkaufen – auf den Produktionspreis der einzelnen CD gerechnet, lässt sich so durchaus Gewinn erzielen, ein Teil der Gesamtkosten lässt sich so wieder einspielen. Allerdings sollte niemand erwarten, dass der Verkauf von CDs allein Gewinn generieren kann, auch ist die Pressung von größeren Stückzahlen wohl nur noch sinnvoll, wenn sicher ist, dass diese auch abgenommen werden (z.B. eine Laien-Choraufnahme, die von den Mitgliedern selbst vorab bestellt wird).
Es ist auch möglich, nur über online-Portale (Apple Music/iTunes, Spotify usw.) eine Produktionen zu verkaufen, dafür braucht es aber dennoch eine perfekte Aufnahme.
Am Besten, wir sprechen mal darüber, dann gebe ich gerne meine eigenen Erfahrungen weiter.
Kannst Du auch eine Analog-Pressung auf LP/Vinyl vorbereiten?
Ja, auch wenn sich mir der Sinn nicht erschließt. Ich nehme nur digital auf, das ist bei weitem die beste Möglichkeit, Musik aufzunehmen, besser wird es auch analog nicht. Warum sollte man auf die Klangqualität einer CD zugunsten einer nostalgischen Langspielplatte verzichten? Und nein, es gibt keine Treppenstufen in digital aufgenommenem Audio. Wer das behauptet, weiß nicht, wie Analog/Digital-Wandlung und Digital/Analog-Wandlung funktioniert. Wer es nicht glaubt, dem sei dies empfohlen:
D/A and A/D | Digital Show and Tell (Monty Montgomery @ xiph.org)
Wie kommt denn unsere CD zum Kunden?
Wenn ihr über Läden, Amazon usw. verkaufen wollt: Entweder macht das ein CD-Label für euch, oder ihr müsst selbst eines gründen und einen geeigneten Vertrieb finden. Am Besten, wir sprechen mal drüber.
Kannst Du dich auch um die CD-Drucksachen (Inlay, Booklet usw.) kümmern?
Normalerweise nicht, aber ich kann euch ein paar Tipps geben. Es ist kein Hexenwerk, aber ein Grafiker kann das natürlich viel besser. Vielleicht kann ich Euch jemanden vermitteln.
Kannst Du die Dateien für Streaming Services herstellen?
Natürlich. Apple Music/iTunes, Spotify, Naxos usw.
Kannst Du Apple Digital Masters herstellen?
(Es geht hierbei nur um das spezielle Format der ADMs, nicht um die normalen iTunes oder AppleMusic Dateien – die sind kein Problem.)
Jein. Ich kann die dafür erforderlichen, hochauflösenden Formate problemlos herstellen, jedoch nimmt Apple solche Master nur von besonders akkreditierten Mastering-Ingenieuren an – diese Akkreditierung habe ich nicht. Im Zweifel müsstet ihr also das End-Mastering von einem darauf spezialisiertem Fachmann mit der Apple-Zulassung machen lassen.
(Meine unqualifizierte Meinung: Das Ganze ist in erster Linie ein Marketing-Gag von Apple für gutgläubige HIFI-Enthusiasten. Als Endprodukt gibt es keinen hörbaren Unterschied zur CD. Mehr als 96dB Dynamikumfang kann eh niemand im Wohnzimmer hören, ohne dass die Ohren Schaden nehmen, und die HIFI-Anlage, die Frequenzen über 22kHz wiedergeben kann, habe ich noch nicht gefunden, bzw. der Hörer, der sie hören kann, soll sich bei mir melden. Das heißt keinesfalls, dass 24Bit-Aufnahmen in 96kHz oder sogar 192 kHz nicht sinnvoll sind, aber nur für die Aufnahme- und Bearbeitungsphase, nicht als Endprodukt. Es sei denn, die Aufnahme ist für Hunde gedacht…).
Kannst Du Surround-Ton aufnehmen?
Vielleicht. Solltet ihr das wirklich brauchen, müssen wir das besprechen. Für Aufnahmen klassischer Musik ist Surround aber in der Regel nicht sinnvoll, es sei denn, ihr könnt euch eine kostspielige Hybrid-Produktion (SACD/DVD-Audio/CD) leisten. Aber wer würde die bezahlen wollen? Und wieviele Eurer Hörer hätten überhaupt die Möglichkeit, Surround in hoher Qualität abzuspielen? Ich halte Surround für klassische Musik nicht für besonders sinnvoll (oder wollt ihr im Konzert unbedingt mitten im Orchester sitzen?).
Kannst Du ein Demovideo für ein Probespiel/Wettbewerb aufnehmen?
Eventuell, allerdings dürfen diese Videos in der Regel nicht geschnitten werden. Solche Videos kann man auch mit einem höherwertigen Smartphone ganz ordentlich aufnehmen. Für besseren Ton lohnt es sich unter Umständen, mit Studiotechnik aufzunehmen. Ich kann den Ton dann hinterher mit dem Video zusammenfügen. Keinesfalls kann ich jedoch geschnittenen Ton mit einem ungeschnittenen Video zusammenbringen (das wäre dann auch Betrug…). Das Video muss gleichzeitig mit dem Ton aufgenommen werden, wobei moderne Smartphones als Videokamera ziemlich gute Resultate liefern. Ob sich der Aufwand lohnt, den Ton mit professioneller Technik aufzunehmen, hängt sicherlich vom Einzelfall ab. Meine Lieblingsbeschäftigung sind diese Art von Aufnahmen nicht…
Kannst Du unseren Konzertmitschnitt auch auf 10/100/xxx CDs liefern?
10 CDs (unbedruckt) geht gerade noch (über den Preis sprechen wir vorher), wenn es mehr werden, solltet ihr das entweder selbst machen (USB-CD-Brenner gibt es ab 25 Euro), oder einen Dienstleister in Anspruch nehmen. Bedrucken kann ich CDs nicht (mehr), auch die Verpackung liefere ich nicht mit. Wenn es professionell aussehen soll, lasst es woanders machen… Ich liefere euch aber gern ein CD- (DDP-) Image inklusive Abspiel- und Brenn-Programm (Windows/Mac), mit dem ihr sehr einfach CDs selbst brennen könnt oder auch an ein Presswerk oder Brennservice geben könnt. 50 gebrannte CDs, bedruckt auf Spindel kosten weniger als € 150…
Was qualifiziert Dich?
Ich bin studierter Musiker (Master Performance) und promovierter Musikwissenschaftler (Dr. phil.). Als Musiker habe ich an weit über 100 Aufnahmen mitgewirkt, sowohl als Orchestermusiker, Kammermusiker, Solist als auch als Ensembleleiter. Im Rahmen meines musikwissenschaftlichen Studiums habe ich Musiktheorie und Akustik absolviert. Meine Doktorarbeit habe ich über ein interpretationspraktisches Thema geschrieben, bei dem Aufnahmen eine zentrale Rolle spielten.
Seit 25 Jahren „produziere“ ich Aufnahmen, d.h. ich übernehme die Aufnahmeleitung, meistens auch die Aufnahmetechnik. Meine ersten Schnitte habe ich noch mit physischem Tonband versucht, dann habe ich digital in Stereo geschnitten, inzwischen schneide ich ganz modern im digitalen Mehrspurverfahren mit modernster Software.
Ich kenne mich mit Mikrofonierung aus, weiß, welche Mikrofonverfahren welche Resultate bringen. Ich schneide gern und absolut perfektionistisch.
Warum ist es bei Dir günstiger als bei anderen „Studios“?
In erster Linie, weil ich nur eine begrenzte Anzahl an Mikrofonen (und die dafür nötige Hardware) besitze. Deshalb kann ich auch keine großen Orchesterprojekte anbieten, bei denen teilweise 50 und mehr Mikrofone verwendet werden. Außerdem habe ich keine Studioräume mit zig-Tausend Euro teuren Abhörmöglichkeiten. All das bezahlt ihr bei großen Studios immer mit.
Ich mache das einfach gerne – und gut. Ich kann mit meiner Zeit einigermaßen flexibel sein, kann auch mal länger arbeiten, ohne dass die Stechuhr tickt. Das perfekte Ergebnis ist mir wichtiger als ein üppig kalkulierter Stundenlohn. Ich unterstütze gern junge Musiker.
Sind die Projekte und Dateien bei Dir sicher vor Datenverlust?
Diese Frage ist wichtiger, als man vielleicht meinen könnte:
Nichts wäre ärgerlicher, als wenn eine mühsam eingespielte Aufnahme oder ein Konzertmitschnitt verloren geht, weil ein Datenträger kaputt oder verloren geht. Festplatten und SSDs sind nicht immun gegen Datenfehler oder Totalausfälle. Ein Wasserschaden passiert unvorhergesehen. Vorsorge ist alles.
Ich nehme grundsätzlich immer gleichzeitig auf zwei physisch getrennte Datenträger auf, in der Regel eine externe SSD sowie eine SD-Karte, die nach der Aufnahme aus dem Computer oder dem Aufnahmegerät genommen und separat aufbewahrt wird. Dies verhindert einen Datenausfall, wenn ein Datenträger unerwartet nicht mehr lesbar sein sollte (was sehr selten vorkommt aber nicht ausgeschlossen werden kann), oder z.B. durch Diebstahl verloren geht (gar nicht so unwahrscheinlich).
Sobald ich von der Aufnahmesitzung wieder zurück bin, wird die gesamte Aufnahme zusätzlich auf eine externe Festplatte kopiert. Dann erfolgt ein automatisches Backup der SSD auf einer weiteren lokalen Festplatte (per Apple TimeMachine). So wird auch verhindert, dass Daten aus Versehen überschrieben oder gelöscht werden könnten.
In den folgenden Stunden läuft dann ein vollautomatisches online-Backup (mit Backblaze verschlüsselt auf einem europäischem Server), welches sowohl die während der Aufnahme geschriebene SSD als auch die zusätzliche externe Festplatte einbezieht. Dies verhindert, dass bei einem Diebstahl, Wasserschaden, Feuer o.ä. lokal gespeicherte Daten unwiederbringlich verloren gehen.
Die weitere Bearbeitung erfolgt dann in der Regel (non-destruktiv, also ohne Veränderung der originalen Aufnahmedateien) auf einer externen SSD, die ursprünglichen Aufnahmedaten auf der externen Festplatte bleiben unverändert. Alle paar Minuten wird das Projekt automatisch neu gespeichert, alte Speicherdateien werden dabei automatisch archiviert, so dass auch später noch auf frühere Schnittversionen zurückgegriffen werden kann.
Von der SSD werden automatisch und kontinuierlich online und lokal Backups gespeichert, so dass praktisch sämtliche Arbeitsschritte immer mehrfach vorliegen. So sind Aufnahme- und Projektdateien weitgehendgegen versagende Datenträger, Einbruch/Diebstahl, Wasserschäden, Feuer usw. geschützt.
Nach Abschluss des Projekts werden sämtliche Dateien archiviert und per online-Backup zusätzlich gesichert. Es kann jederzeit wieder auf alle Projektdaten zugegriffen werden – diese Archivierung biete ich kostenlos an. Wer dies nicht möchte, kann mir das jederzeit mitteilen. Die Aufnahme- und Enddateien liegen in standardisierten Formaten vor (WAV, DDP-Image), bei denen davon auszugehen ist, dass sie auch in Jahrzehnten noch lesbar sein werden. Sollte absehbar werden, dass sich in Zukunft andere Formate durchsetzen werden (derartiges ist in der Vergangenheit bereits geschehen z.B. mit SD2-Dateien), werde ich die Daten rechtzeitig konvertieren. Bisher sind alle meine Aufnahmeprojekte weiterhin vollständig vorhanden und lesbar.
Was kostet denn nun eine Aufnahme?
Jedes Aufnahmeprojekt ist anders, ich kann also nur „pauschale“ Angaben machen. Viel hängt auch davon ab, wieviel Nachbearbeitung nötig ist. (Nicht enthalten in den Preisen ist die Miete für Aufnahmeraum, die lege ich nicht fest.) Ich sage aber vor dem Projekt einen Preis zu, den ich dann, sofern keine zusätzlichen Arbeiten anfallen (nach Absprache), auch einhalte.
Als generelle Richtschnur:
Ein Aufnahmetag: € 350,–
(i.d.R. ca. 6–7 Stunden Aufnahme, inkl. Auf- und Abbau, sofern das an einem Tag machbar ist.)
Schnitt: i.d.R. noch einmal € 350,– , um das Material eines Aufnahmetages zu schneiden.
Typisches (CD-) Aufnahmeprojekt:
3 Tage Aufnahme in Takes à € 350,– = € 1050,–
Schnitt: € 1050,–
Gesamt: € 2100,–
Dazu kommen ggfs. Fahrtkosten (außerhalb Berlins). Bei Auswärts-Übernachtungen müssen wir sprechen.
Der Aufnahmeraum sollte gut verschließbar sein, damit nicht jedes Mal alle (teuren) Geräte abgebaut werden müssen.
(Beinhaltet Korrekturgang mit Kontrolle bzw. Nachkorrektur, DDP-Master und Streaming-Dateien. Normalerweise entstehen keine weiteren Kosten.)
Konzertmitschnitt:
Voraussetzung: Aufbau und Abbau am selben Tag, Soundcheck während der Einspielprobe
€ 350 + € 150 für die Nachbearbeitung, z.B. ein- und ausblenden, Stimmpausen-Entfernung, einfache klangliche Retuschen, ggfs. Herstellung eines DDP-Masters, von dem direkt CDs gebrannt oder gepresst werden können.
Gesamt: € 500,–
Sollte keine Nachbearbeitung gewünscht werden, kann ich auch nur die unbearbeiteten Dateien schicken, dann fällt der Aufpreis weg. Die Mischung ist dann aber eventuell noch nicht ideal eingestellt, es braucht dann eine Multitrack-Nachbearbeitung mit entsprechender Software.
(Sollte ein Schnitt mit einer Proben- oder Nachaufnahme nötig werden, erhöht sich der Preis für die Nachbearbeitung, je nach Aufwand.)
Kalkulation CD-Projekt mit 3 Tagen Aufnahme:
- Saal-Miete ? [ca. €100–500/Tag]
- Aufnahme: ca. €1050,– (ggfs. plus Fahrtkosten/Unterbringung)
- Schnitt: ca. €1050,–
- CD-Grafik (Booklet, Inlay/Digipac, CD): von selber machen bis einige €100.
- Ean-Barcode: ab ca. € 20,–?
- CD-Pressung (z.B. 300 Stück): hängt sehr von den Drucksachen, Seitenzahl des Booklets usw. ab, mind. ca. 500,–€
(z.B. https://www.deinescheibe.de/)
Gesamt: ab ca. € 3000,–
Vor der Herstellung des DDP-Masters sollten EAN, Labelcode und ISRCs feststehen (EAN und ISRCs werden auf die CD codiert). Das heißt, man sollte rechtzeitig überlegen, ob selbst ein CD-Label gegründet werden soll, oder unter fremdem Label veröffentlicht wird. Ohne Labelcode wird die CD vermutlich nicht gesendet, er dient der Abrechnung der Senderechte. ISRC ist Track-basiert und hat verschiedene Funktionen.
Ein Labelcode kann bei der GVL (in D) (kostenlos?) beantragt werden über einen Hersteller-Wahrnehmungsvertrag.
Ein ISRC Basis-Schlüssel kann beim BVMI beantragt werden, kostet einmalig €250,-.